ZAI mit zwei Beiträgen in
der Zeitschrift Geotechnik vertreten

September 2020

In der dritten Ausgabe der Geotechnik (43. Jahrgang, Heft 3, September 2020) ist die ZAI mit gleich zwei Beiträgen vertreten.

In dem Aufsatz mit dem Titel „Prognosemodell für sümpfungsbedingte Bodenbewegungen - Entwicklungen und bisherige Anwendung im Rheinischen Braunkohlerevier“ berichten Prof. Aulbach, Prof. Ziegler und Hr. Ruoff von der RWE Power AG über die Entwicklung eines auf bodenmechanischen Grundsätzen basierenden Modells zur Abbildung aktueller und zur Prognose weiterer sümpfungsbedingter Bodenbewegungen. Das Modell wurde bereits im Rahmen bergrechtlich erforderlicher Nachweise durch die RWE Power AG und im Rahmen umweltrelevanter Untersuchungen durch das Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz NRW im Rheinischen Braunkohlerevier angewandt. Dabei konnten beobachtete und gemessene Bodenbewegungen qualitativ und quantitativ sehr gut abgebildet und darauf basierend zukünftige Bodenbewegungen prognostiziert werden. Das Modell lässt sich bei neuen Randbedingungen einfach anpassen und ist zudem prinzipiell auf andere Braunkohleabbaugebiete übertragbar oder für andere Anwendungen adaptierbar.

In ihrem Bericht mit dem Titel „Blockhinterlegung bei Tunnelabdichtungen –Stand der Technik oder Aufruf zur Nachlässigkeit“ beschäftigen sich Prof Ziegler und Hr. Schröder mit der Abdichtung bergmännisch aufgefahrener Tunneln mit einer Kunststoffdichtungsbahn (KDB). Dabei kommt es nach dem Wiederanstieg des Bergwasserspiegels immer wieder zu Undichtigkeiten, da die KDB gegen potenzielle Fehlstellen an der Außenseite der Innenschale gedrückt wird. In Österreich und der Schweiz erfolgt daher nach dem dortigen Regelwerk planmäßig eine vollflächige Zementinjektion zwischen KDB und Betoninnenschale (Blockhinterlegung). In Deutschland ist nach den gültigen Regelwerken dagegen planmäßig bisher nur eine Verpressung in der Firste und die Installation eines zusätzlichen Prüf- und Injektionssystem vorgesehen. Befürworter dieses Systems führen an, dass eine Blockhinterlegung nachträglich keine direkte Kontrolle eventueller Wasserzutritte mehr erlaube und daher weniger Augenmerk auf die Herstellqualität der Innenschale gelegt würde. In dem Bericht wird daher die Frage diskutiert, ob nachträgliche Wasserzutritte allein auf Ausführungsmängel zurückzuführen sind oder ob nicht auch systemimmanente Ursachen vorliegen und somit die derzeit in Deutschland vorgeschriebene Vorgehensweise noch dem Stand der Technik entspricht.

Beide Artikel sind aktuell online unter folgendem Link zugänglich:

https://www.ernst-und-sohn.de/geotechnik